Sexueller Missbrauch
Übernommen vom Verein Wir für Kinder Aachen (2011-2016)
Formen des sexuellen Missbrauchs :
– Verbale Belästigungen
– Das Zeigen von Pornofilmen / -heften
– Sexuelle Berührungen
– Exhibitionistische Handlungen
– Masturbation
– Das Kind zum Ausziehen zwingen und/oder sich selbst an den Geschlechtsteilen anzufassen
– Orale, vaginale und anale Vergewaltigungen
Wird der sexuelle Missbrauch gefilmt oder fotografiert, spricht man von Kinderpornographie
Wer sind die Opfer?
Sexueller Missbrauch gehört für viele Jungen und Mädchen zum Lebensalltag.
Man geht davon aus, dass ca. jedes 4. Mädchen und jeder 7. Junge sexuell missbraucht wird.
Kinder mit Behinderungen werden besonders häufig zum Opfer, weil sie noch abhängiger als andere Kinder sind.
Demnach befinden sich in jeder Kita-Gruppe und jeder Klasse Opfer von sexuellem Missbrauch.
Genauere Studien sind im Auftrag.
Häufig werden schon Babys sexuell missbraucht.
Wer sind die Täter/innen?
In den häufigsten Fällen (ca. 90%) sind die Täter den Kindern bekannt.
Die Täter sind Jugendliche ab 14 Jahren, Männer und Frauen aus allen sozialen Schichten und Berufen.
Nur ein Teil der Täter sind pädosexuell.
Warum werden Kinder missbraucht?
Es wird davon ausgegangen, dass Täter/innen nicht aus sexuellem Notstand heraus Kinder missbrauchen, sondern vielmehr der sexuelle Missbrauch als Waffe benutzt wird, um Macht auszuüben.
Sexueller Missbrauch ist nicht eine gewalttätige Form von Sexualität, sondern eine sexuelle Form von Gewalttätigkeit.
Das Machtgefälle
Das Machtgefälle zwischen Jugendlichen/Erwachsenen und Kindern ist grundsätzlich körperlich und emotional vorhanden und ein Faktor für das besonders große Ausmaß sexueller Gewalt.
Kinder tragen niemals die Schuld an dem sexuellem Missbrauch.
Die Vorgehensweisen der Täter/innen
In den Medien wird häufig von den Fällen berichtet, bei denen Kinder von ihnen fremden Personen entführt, missbraucht und ermordet wurden.
In den meisten Fällen werden Kinder vor allem durch psychische Manipulation/Gewalt zum sexuellen Missbrauch gezwungen, der sich im Laufe der Zeit (oftmals über Jahre)
dann zudem mit körperliche Gewalt steigert.
Psychische Manipulation/emotionale Erpressung
Die Täter/innen planen meistens den sexuellen Missbrauch.
Sie gestalten den Übergang von Zärtlichkeiten zum Missbrauch oft fließend.
Die Kinder erhalten Geschenke und werden mit Aufmerksamkeit überhäuft.
Ist das Kind nicht gefügig, wird ihm gedroht und/oder es wird erpresst.
Warum viele Kinder schweigen
Kinder wagen es häufig nicht, sich zu wehren, weil sie
– den Täter / die Täterin lieben
– glauben, sich geirrt zu haben
– glauben, es hört wieder auf
– Angst haben
– sie sich für schuldig halten
– sie sich schämen
Welche Kinder sind besonders gefährdet?
- Kinder, die besonders autoritär erzogen werden und/oder bereits psychische/ körperliche Gewalt erlebt haben
- Kinder, die keine altersgemäße sexuelle Aufklärung erhalten und/oder Sexualität für etwas Schlimmes, Unnatürliches halten
- Kinder mit Behinderungen
Sind sie sexuell missbraucht worden und möchten Kontakt zu anderen Überlebenden aufnehmen?
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