Resilienz – Was Kinder stark macht
Was ist Resilienz?
„- Resilienz ist die Fähigkeit, Ihren Kummer zu kanalisieren, statt zu explodieren.
– Resilienz ist die Fähigkeit, negative Gefühle in positive Emotionen umzugestalten.
– Resilienz ist die Fähigkeit, sich zu wehren.
– Resilienz ist die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu meistern.
– Resilienz ist die Fähigkeit, Rückschläge auszuhalten.
– Resilienz ist die Fähigkeit, die Wunden der eigenen Seele zu heilen.
– Resilienz ist der Wille zu überleben.
– Resilienz ist die Disziplin, Herausforderungen anzunehmen.
– Resilienz führt schließlich dazu, dass Sie am Morgen im Spiegel Ihr fröhliches und kein verbittertes, trauriges oder zorniges Ich sehen“ (Doubek 2003, S. 18).
Resilienz- Was Kinder stark macht
Es gibt Kinder, die unter außerordentlich schlechten Bedingungen, wie z. B. Armut, Arbeitslosigkeit der Eltern oder Gewalterfahrungen, aufwachsen und sich entgegen aller Erwartung erstaunlich positiv und kompetent entwickeln. Was macht diese Kinder stark? Was hält sie gesund? Was gibt ihnen die Kraft,nicht nur zu überleben, sondern sogar gestärkt aus diesen schwierigen Lebensbedingungen hervorzugehen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich in jüngerer Zeit die sogenannte Resilienzforschung. Der Begriff „Resilienz“ leitet sich vom englischen Wort „resilience“ (Spannkraf- Elastizität) ab und bezeichnet die Fähigkeit, selbst in schwierigen Lebenskrisen und nach schweren Schicksalsschlägen wie ein Stehaufmännchen wieder auf die Beine zu kommen. Resilienz steht somit für das Immunsystem der Psyche oder auch für den Schutzschirm der Seele.
Faktoren der Resilienz: Person und Lebensumwelt
Fähigkeiten und Kompetenzen
Resiliente Kinder
– rechnen mit dem Erfolg eigener Handlungen,
– gehen Problemsituationen aktiv an,
– nutzen eigene Ressourcen effektiv aus,
– glauben an eigene Kontrollmöglichkeiten, erkennen aber auch realistisch, wenn etwas für sie unbeeinflussbar, d. h. außerhalb ihrer Kontrolle, ist.
Diese Fähigkeiten und Kompetenzen tragen dazu bei, dass Stressereignisse und Problemsituationen
weniger als Belastung, sondern vielmehr als Herausforderung wahrgenommen werden. Dadurch werden mehr aktiv-problemorientierte und weniger passiv-vermeidende Bewältigungsstrategien angeregt. Und dies führt wiederum dazu, dass sich die Kinder ihrem Schicksal nicht hilflos ausgeliefert fühlen.
Lebensbedingungen
Neben diesen personalen Ressourcen tragen aber auch schützende Bedingungen in der Lebensumwelt des Kindes zur Entwicklung von Resilienz bei:
– eine stabile, emotional-positive Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson, aufgrund derer das Kind ein sicheres Bindungsmuster entwickeln kann;
– ein Erziehungsstil, der durch Wertschätzung und Akzeptanz dem Kind gegenüber sowie durch ein unterstützendes und strukturierendes Erziehungsverhalten gekennzeichnet ist; kompetente und fürsorgliche Erwachsene außerhalb der Familie, die als positive Rollenmodelle dienen, Mut zusprechen und vorleben, wie man Krisensituationen im Alltag bewältigt (z. B.Großeltern, FreundInnen, LehrerInnen);
– positive Kontakte zu Gleichaltrigen und Freundschaftsbeziehungen;
– wertschätzendes Klima in den Bildungseinrichtungen.
Quelle http://www.dorner-verlag.at Autorin Michaela Sit
Leitfaden Resilienz Michaela Sit
Unterrichtspraxis: Resilienzförderung