Mobbing in der Schule / Verein
Für Kinder und Eltern:
- http://mobbing-schluss-damit.de/
- http://www.schueler-gegen-mobbing.de/
- http://www.kinderbuch-couch.de/kinderbuch-couch-special-mobbing-unter-kindern-informationen.html
- http://www.kinder-selbstwertgefuehl.de/kein-mobbing-von-kindern.html?gclid=CKX_5baikKwCFcSJDgod8yE1mA
- http://juleiqua.de/index.php?name=News&file=article&sid=661&theme=Printer
„Mobbing unter Kindern“
Zusammenfassung des Vortrags vom 19.03.09 durch den Referenten M. Zimmermann, Dipl. Psychologe
Mobbing – ein Wort, das vor einigen Jahren kaum gebraucht wurde und heute in aller Munde ist. Anfänglich verwendete man diese Bezeichnung in der Arbeitswelt. In der Schule sprach man einfach von Gewalt. Inzwischen wissen wir, dass Mobbing bereits im Kindergarten vorkommt.
Was ist nun genau Mobbing?
Es ist eine spezielle Form von aggressivem Verhalten, das zum Teil schwierig zu erkennen ist. Man spricht von Mobbing, wenn ein Kind systematisch über eine längere Zeit den wiederholten negativen Handlungen anderer Kinder ausgesetzt ist.
Aggression ist nicht mehr tolerierbar, wenn sie verletzlich ist für sich oder andere.
Mobbing oder Konflikt?
Beim Mobbing besteht immer ein Ungleichgewicht der Kräfte zwischen dem Opferkind und den mobbenden Kindern.
Konflikte sind die Möglichkeit, die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer kennen und respektieren zu lernen.
Mobbing bietet keine solche Möglichkeit! Die Mobber streiten nicht um etwas mit ihrem Opfer. Sie greifen es an.
Somit kann die Situation nur gelöst werden, in dem die Mobber ihre Angriffe aufgeben. Hilfe bekommen die Opfer gelegentlich von anderen Kindern. Leider geben diese schnell auf, denn die allermeisten Kinder verhalten sich passiv, sodass auch die Helfer erleben müssen, dass sie alleine gegen „die Meute“ stehen.
Beim Mobbing herrscht ein asymmetrisches Kraftverhältnis:
Das Opfer ist klar unterlegen, der Täter ist stärker/älter/sicherer.
Die aggressiven Handlungen finden direkt oder indirekt statt:
direkt – physisch: – verbal:
indirekt – nonverbal
– sämtliche unerwünschten körperlichen Berührungen
– nachrufen, hänseln, auslachen, drohen, beleidigen,
blossstellen – ausschliessen, ignorieren, Grimassen
Mobbing erkennen
Mobbing ist schwer zu erkennen, weil es oft gut getarnt wird und in einzelnen Episoden stattfindet. Wenn man mindestens einmal pro Woche beobachtet, dass ein Kind von anderen geplagt wird, unabhängig davon, wie es sich selber verhält, ist es als Mobbingopfer zu betrachten. Laut einer Studie können wir heute sagen, dass Kinder, die nicht nein sagen können, die ihre Grenzen nicht markieren können, beliebte Zielscheiben von zu Mobbing bereiten Kindern sind.
Was bringt Mobbing der Täterschaft?
Macht
Gefühl von Kompetenz
Gruppenzugehörigkeit
Spannung im Schulalltag
Psychische Entlastung
Eine unangebrachte Toleranz der Erwachsenen ist Teil der Hauptbedingung, dass sich ein Mobbingszenario stabilisieren kann.
DULDEN = VERSTÄRKEN
Gründe: Missverständnisse, so z.B. nicht einmischen, unparteiisch sein, unsicher sein im Umgang mit Konflikten.
Bevorzugte Orte für Mobbing (vor allem in der Mittelstufe):
Schulweg, Pausenplatz, Mittagstisch, WC.
Folgen von Mobbing
Beim Opfer:
unterschiedliche körperliche und psychische Symptome: Konzentrationsstörungen – Schlafstörungen – Angst, Depression
Gefühl von Wertlosigkeit
Das Opfer braucht Hilfe von außen!
Beim Täter:
Stress
Hintergründige Angst
Lernt falsches Sozialverhalten
Tätern ist nicht klar, was sie anrichten und müssen darauf hingewiesen werden!
Bei Mitschülern:
Klima der Einschüchterung, Hilflosigkeit und Angst
Mobbing auflösen
Ob man Mobbing vorbeugen oder stoppen will – der Vorgang ist in etwa gleich.
Eltern sollten über die Mobbing-Vorfälle ihrer Kinder Tagebuch mit stichwortartigen Notizen führen, um diese später als Information an Lehrpersonen weiter zu geben.
Auch Kontrollen sollten von Eltern gemacht werden, z.B. auf dem Schulweg.
Nach einer Beobachtungsphase folgt der erste Handlungsschritt:
Mit den Kindern über den Umgang miteinander, und folglich über Mobbing reden.
Was hat man gerne, was gar nicht? Was fühlt man, wenn man ausgeschlossen oder ausgelacht wird? Kinder sollen lernen, anderen zu helfen, wenn sie schlecht behandelt werden. Sie sollen lernen, Hilfe zu holen, wenn sie mit einer Situation selber nicht zurechtkommen. Das braucht Mut. Und dazu brauchen sie das Wissen, dass die Lehrpersonen hinter ihnen stehen.
Die Opfer sind der Willkür der Mobber ausgeliefert, und auf die Hilfe der zuschauenden Kinder und der Erwachsenen angewiesen. Früherkennung, Engagement und Zivilcourage sind Kernbegriffe der Prävention. Kinder sollten in der Schule motiviert werden zu erzählen, was sie sehen ohne sich als „Petzer“ zu fühlen!
Viktimisierung – Zitiert aus Leitfaden „Gewalt gegen Kinder für Pädagogen“
Die Begriffe „Viktimisierung durch Gleichaltrige“ bzw. „Peer-Viktimisierung“ beschreiben die wiederholten und über einen längeren Zeitraum absichtlich zugefügten Verletzungen oder Unannehmlichkeiten von Kindern und Jugendlichen an Gleichaltrigen.
Entgegen dem Eindruck hat sich die körperliche Viktimisierung – das Schlagen und Treten – im Vergleich zu früheren Schülergenerationen nicht gravierender verändert. Verbreiteter dagegen ist die psychische Viktimisierung (oft auch als Mobbing bezeichnet). Untersuchungen bestätigen die Zunahme von verbalen und psychischen Gewaltformen.
Formen des sog. „Psychoterrors“ sind u. a.: Einschüchterung, Bedrohung, Spott, Sachen wegnehmen oder kaputtmachen, Erpressung z. B. um das Taschengeld sowie Verleumdung. Typisch für solches Verhalten ist, dass es regelmäßig und über langen Zeitraum andauert. Zunächst hat dieses Verhalten keine sichtbaren Folgen bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen, dennoch leiden sie erheblich darunter. Oft haben sie Angst in die Schule zu gehen, sie fühlen sich einsam, werden unsicher, ängstlich oder depressiv, und die Schulleistungen lassen nach. Auch psychosomatische Störungen, wie Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit, können Anzeichen sein. Opfer sind meist die neuen MitschülerInnen, schüchterne oder gutmütige Kinder und Jugendliche. Aus Angst vor einer Eskalation der Gewalt schweigen die Kinder und Jugendlichen. Einige suchen die Schuld auch bei sich selbst.
Auf jeden Fall brauchen die Kinder und Jugendlichen Hilfe von Erwachsenen, denn sie können sich nicht alleine aus der Situation befreien. Die Aufgabe der ErzieherInnen, LehrerInnen, HeilerziehungspflegerInnen und SozialädagogInnen ist es, bei den ersten Hinweisen auf „Mobbing“ einzugreifen, das Opfer zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Besonders wichtig ist aber, dass die Eltern ihren Kindern zur Seite stehen und ihnen das Gefühl geben, sich aussprechen zu können.
Wir sagen NEIN zu jeglicher Gewalt gegen Ausländer!
Mit dem Kauf des Aufklärungsratgebers „Sprich darüber“ unterstützen Sie die Arbeit des Vereins MgK e.V.
Kinder und Jugendtelefon, Telefon: 0800-1110333, anonym und kostenlos erreichbar: montags bis samstags 14 bis 20 Uhr, zusaetzlich bundesweit ueber Festnetz und Handy erreichbar unter der Rufnummer: 116 111.Elterntelefon, Telefon: 0800 – 1110550. anonym und kostenlos erreichbar: ueber das deutsche Festnetz und Handy montags bis freitags 9 bis 11 Uhr und dienstags und donnerstags 17 bis 19 Uhr.
http://www.eilendorf.info/
Bundesweite Hilfe bei sexuellem Missbrauch finden Sie unter:
Siehe auch >> CYBERMOBBING / MOBBING UND STALKING